Ohja ich erinnere mich noch gut, wie euphorisch ich mich damals nach meiner Kurzbewerbung in meinen Account eingeloggt habe, um mit meiner Bewerbung zu beginnen.

Doch spätestens ab dem Host Family Letter war ich vorerst erschrocken...

Was um Himmels Willen soll ich denn da über mich schreiben? 600 Wörter schienen auf einmal eine ganze Menge zu sein und auch das Bewerbungshandbuch jagte mir Angst ein, als ich sah, dass ich ein Video erstellen muss.

So ist es passiert, dass meine Bewerbung (teilweise auch wegen Abistress) zuerst einmal in den Hintergrund gerückt ist. Das typische Aufschiebeverhalten war angesagt... ;D

Trotzdem wollte ich unbedingt dieses Jahr als Au Pair machen, also musste ich ran. Im Endeffekt muss ich sagen, 600 Wörter für einen Brief sind ein Witz. Nach wenigen Sätzen ist man völlig drin und muss schon überlegen, was man nicht mehr schreibt, damit der Brief nicht zu lang wird. Im Endeffekt sind es bei mir 1416 Wörter geworden.

Allerdings stand ich noch vor einer ganz anderen Herausforderung - dem Bewerbungsvideo. Mit dem Schneiden und Bearbeiten von Videos hatte ich bis dahin wirklich null Erfahrung und worauf eine Gastfamilie so achtet, war mir auch schleierhaft.

Letztendlich ist das wichtigste, dass man sich nicht verstellt und einfach man selbst ist. Wie soll man eine passende Gastfamilie finden, wenn man sich ganz anders darstellt, als man es ist?

Mir persönlich haben auch die reichlichen Videos auf Youtube viel Inspiration geboten.

Mein eigenes Video werde ich nicht veröffentlichen, da nicht nur ich, sondern auch meine Kigakids und Skischüler zu sehen sind.

Gefühlt habe ich für dieses Video ewig gebraucht. Anfang September habe ich damit angefangen und erst gegen Ende des Monats ( einen Tag vor meinem Interview - ich bin so gut :D ) war es fertig.

23 Stunden Arbeit waren dann in 3:41min zu bewundern, aber ich bin immer noch stolz wie Oskar.

Warten! Mein persönliches Unwort des Jahres 2013!

Jedes Au Pair weiß, wovon ich rede. Zuerst wartet man, bis man alt genug ist, um überhaupt ein Au Pair zu werden.

Danach wartet man, bis die Kurzbewerbung bearbeitet worden ist und man die Zugangsdaten für seinen Bewerbungsaccount bekommt.

Man wartet auf den Reisepass, das Führungszeugnis, auf das Ausfüllen der Referenzen, einen Arzttermin ( ein Kapitel für sich) und letztendlich fiebert man dem Interviewtermin entgegen.

Man wartet auf die Aufnahme ins Programm.

Danach wartet man sehnsüchtig, dass die Bewerbung nach Bonn geschickt und dort geprüft wird. Gefühlte 50mal pro Tag habe ich mich in meinen Account eingeloggt, nur um eine Nachricht zu lesen, die ich zu diesem Zeitpunkt schon hätte rückwärts aufsagen können...

Eigentlich war mir ja auch klar, dass sich nichts getan hatte. Schließlich hab' ich auch mein Smartphone nicht aus den Augen gelassen und über eine Veränderung des Status wird man immer per Mail benachrichtigt, dennoch konnte ich nicht anders :D.

Ich hab' eben hibbelig und aufgekratzt diesem Jahr entgegen gefiebert. Außerdem ist es ein wirklich furchtbares Gefühl: Immer wieder wird man gefragt "Na. Wie ist es denn jetzt mit deinem Au Pair Jahr?" und man kann immer noch nichts Neues berichten. Man wartet eben - toll...

Deprimiert von dem Gefühl, dass sich absolut nichts tut und nichts voran geht, habe ich mich wieder in meinen Au Pair-Account eingeloggt und siehe da:

Nach 4 Wochen und 2 Tagen quälendem Warten - gefühlt 4 Jahre und 2 Monate - hat es nun auch meine Bewerbung endlich in die USA geschafft. Jetzt kann es nur noch ein paar wenige Tage bis zur Freischaltung dauern und hoffentlich kann ich meiner Bewerbung bald hinterher reisen :).

Von wegen "deine Bewerbung befindet sich nun in den USA"... Die Meldung stand schon mehrer Tage als mein Status da. Dennoch habe ich eine E-Mail aus Bonn bekommen, dass ich noch ein paar Änderungen an meiner Bewerbung vornehmen müsste und das Tage später, wo ich doch dachte sie wäre schon längst in den USA. Was stand natürlich nicht drin :D. Gott sei Dank hat mich meine Interviewerin sofort kontaktiert und mir gesagt, was noch zu ändern sei. Also ab in meinen Au Pair Account um noch die letzten Kleinigkeiten zu korrigieren...

Am folgenden Tag stand dort endlich die erlösende Nachricht:

Jetzt geht's also auf die Suche!